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December 03, 2006

Raubgut von 1712 in St. Gallen

St. Gallen - Als Raubgut aus dem Toggenburgerkrieg von 1712 wurden wertvolle Handschriften des Klosters St. Gallen fast drei Jahrhunderte lang in Zürich gehortet. (dl/sda)

Die Schätze kehren nun nach St. Gallen zurück - zumindest vorübergehend.
Die Sonderausstellung «Von der Limmat zurück an die Steinach» ist Ausdruck der Beilegung eines langwierigen Kulturgüterstreits. St. Galler und Zürcher Behörden hatten sich Ende April unter Vermittlung von Bundesrat Pascal Couchepin geeinigt.

Gemäss der Vereinbarung kehren 40 aus dem Kloster St. Gallen stammende mittelalterliche Handschriften als Leihgaben für unbestimmte Zeit aus der Zentralbibliothek Zürich in die Gallusstadt zurück. Die Hälfte dieser Handschriften wird bis zum 25. Februar 2007 in der Sonderausstellung gezeigt.

«Herausragende Zeugnisse»
Es handelt sich laut Stiftsbibliothek um «herausragende Zeugnisse der Schreib-, Mal- sowie Buchkunst und Wissenschaft». Ergänzend zum Zürcher «Raubgut», stellt die Stiftsbibliothek eigene Handschriften aus.

Prunkstück der Sonderausstellung ist ein 233 Zentimeter hoher Erd- und Himmelsglobus aus dem 16. Jahrhundert. Auch er war Teil der Zürcher Kriegsbeute von 1712.

Anders als die Handschriften, kehrt der Globus aber nur für drei Monate nach St. Gallen zurück. Danach wird eine Kopie angefertigt und in St. Gallen ausgestellt. Das Original bleibt im Eigentum der Zentralbibliothek Zürich.

Der wertvolle Globus wurde Anfang Woche mit einem klimatisierten Spezialtransporter nach St. Gallen gebracht und von Zügelleuten mit Glacéhandschuhen in den Barocksaal gehievt. Das Original ist bis zum 25. Februar 2007 in der Stiftsbibliothek zu bestaunen.

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